Hallo zusammen,

ich versteh nicht, warum Sonderzeichen in Dateinamen manchmal Schwierigkeiten bereiten (meistens ist das der Datei egal).

Ein Kunde schickt mit InD CC-Dateien mit ganz merkwürdigen Namen:
das t sieht aus wie ein großes T, dass auf der Seite liegt
und
das ü ist ein e mit caret.

Ich habe diese Zeichen im Dateinamen gelöscht und ein "ü" eingefügt + als IDML gespeichert.
Anschließend konnte ich diese Datei aber nicht öffnen.
Erst als ich das Sonderzeichen "ü" gelöscht hatte.

Weiß einer, was dahinter stecken könnte?


schon mal Danke,
viele Grüße,
Anette

Hallo Anette,

das hat meines Wissens damit zu tun das in der Programmiersprache keine Umlaute vorkommen. Sprich alles programmierte im Hintergrund kennt eigentlich keine Umlaute und Sonderzeichen. Ich vermeide von jeher Sonderzeichen und Umlaute in Dateinamen. Es heißt zwar immer das es mittlerweile keine Probleme mehr mit diesen Zeichen gibt. Das ist aber nicht wahr. Ich finde überall wo plattformübergreifend (Server intern, Server extern, FTP-Sever, usw.) gearbeitet wird sollten Umlaute und Sonderzeichen nicht verwendet werden weil es hier immer wieder zu eigentlich unnötigen Fehlern kommt.
Vielleicht gibt es hier jemand der das noch besser erklären kann.

Sowohl NTFS das Dateisystem von windows 7 als auch MAc OS X verwenden die Unicode Codierung nach UTF-16. Da aber auch Chromem it der Codierung von Dateinamen unter Windows 7 hatte, vermute ich, dass die Umsetzung von Microsoft nicht ganz sauber ist. Es könnte aber auch an Adobe liegen, dass die die getippten Zeichen nicht sauber nach UTF-16 wandeln, und es so zu Differenzen kommt.

Danke für die Info.

das könnte wirklich ein Adobe Problem sein. Es tritt vermehrt mit CC2014 auf. am Freitag hatte ich Dateien in CC2014 erhalten (vorher immer in CS6) und auch die Namen der verknüpften Grafiken wurden nicht sauber umgewandelt. Ich musste diese Dateinamen ändern und neu Verknüpfen

Einen schönen Wochenanfang,
Anette

Moin moin,

also an Adobe allein liegt es ganz bestimmt nicht.
Lass dir mal von jemandem mit nem Windows-Rechner Daten mit Umlauten auf nen FTP-Server laden und lade Sie mit nem MAC runter und du wirst garantiert Probleme bekommen.

Das die Creative-Suite z.B. in Verbindung mit Cloud-Diensten auch Problemen mit Umlauten hat ist bereits auch bekannt. Z.B. hat Ulrich-Media vor einiger Zeit in ihrem Blog gepostet das es bei Folios auch massive Probleme geben kann, wenn man im InDesign-Job nur eine Schaltfläche mit Umlauten anlegt.

Dies hat meines Erachtens dann aber wieder damit zu tun das die Daten auf irgendeine Weise in die Cloud geladen werden. Also wie z.B. beim FTP-Server wieder mit einem Protokoll bzw. Programmiersprache die keine Umlaute verwendet.

Hallo,

das Ganze ist etwas komplizierter als es hier bislang anklang.

@Anette: auf welchem Wege kommen die Dateien zu Dir?
Per Mail, per FTP, per CD/DVD/USB-Stick?
Als ZIP-Archiv gepackt?
Mit welcher Programm-Version auf welchem OS erstellt?


Damit Unicode-Dateinamen problemlos nutzbar sind, müssen alle beteiligten Betriebssysteme, Programme, Server und Protokolle 100% unicode-fähig sein.

Dateisysteme:
NTFS und HFS+ sind unicodefähig.
FAT32 (Speicherkarten) ist es nicht.

Betriebssysteme:
MacOS seit 10.2 (nach meiner Erinerung) problemlos, Windows seit Version 7.
Vista eingeschränkt, XP/2000 sehr eingeschränkt, ältere Windows-Versionen sind unicode-unfähig.

Programme:
Hängt davon ab, wie sie programmiert wurden.
Damit ein Programm die Unicode-Möglichkeiten des OS nutzen kann, muß es selbst intern auch vollständig unicode-fähig sein.
Daran scheiterte bspw. Quark sehr lange (bis v9 soweit ich weiß), da dies den Umbau des gesamten Programm-Codes bedeutete.

Nächste Frage:
Nutzt ein Programm die Betriebssystem-Routinen beim Öffnen-/Speichern-Dialog oder hat der Programmierer eigene Dialoge programmiert.

Unter Windows gibt es dann auch noch verschiedene Routinen für die Dialoge (Stichwort Abwärtskompatibilität zu XP oder Windows95).

Mit anderen Worten: selbst unter Windows 8 ist nicht sichergestellt, daß Unicode-Dateinamen mit allen Programmen immer zuverlässig funktionieren.

Und das bisherige gilt nur für das lokale Arbeiten.

Wenn jetzt noch der Datenaustausch per Mail oder Server (per FTP, NFS, AFP, SMB etc.) dazu kommt, potenzieren sich die möglichen Problemstellen.

Meistens klappt es wie der Anwender sich das vorstellt, aber eben nicht immer.

Daher gilt bis heute, ein 100% sicherer Dateiaustausch funktioniert nur, wenn für den Dateinamen und die Ordnernamen auf Servern lediglich folgende Zeichen verwendet werden:
a-z A-Z 0-9 und die Sonderzeichen Bindestrich/Divis - sowie der Unterstrich _ und sonst nichts.
Keine Umlaute oder anderen Zeichen außerhalb des ASCII-Bereichs.

Und insbesondere nicht ASCII-Zeichen wie !§%/\?:;*~#<>|

Das sind auf dem einen oder anderen Betriebssystem besondere Systembefehle oder Pfadtrennzeichen.

Gruß
Stephan

Ich plädiere auch dafür, auf Sonderzeichen in allen Datei- und Pfadnamen zu verzichten. Es treten unter anderem auch Probleme auf, wenn EPUBs erzeugt werden, weil dann manchmal im Paket zu Bildverknüpfungen diese Sonderzeichen oder unlogische Ersatzzeichen zu finden sind, die bei manchen Readern oder auch bei allen Probleme bereiten.
Wozu sich unnötig Probleme bereiten und grundsätzlich auf Sonderzeichen in Dateinamen verzichten.